Neben einem Besuch im Georg Kolbe Museum lädt die Umgebung zwischen der Heerstraße und der Sensburger Allee hevorragend ein zu einem Tagesauflug in den Georg Kolbe Hain, auf den Waldfriedhof Heerstraße, auf den Olympiapark oder zu einem kurzen Abstecher zum Corbusierhaus oder zum Haus des Rundfunks.
Georg Kolbe Hain
Der Georg Kolbe Hain ist in wenigen Schritten vom Museum aus erreichbar. Er liegt in einer eisenzeitlichen Rinne, was die bauliche Nutzung erschwerte. Ausgehend von den Bebauungsplänen Joseph Stübbens von 1911 entschied man sich, einen Teil des Gesamtareals als öffentliche Parkanlage zu gestalten; diese wurde im Jahr 1957 in Georg Kolbe Hain umbenannt.
Zwischen 1959 und 1965 wurden fünf große Bronzeskulpturen aus dem Spätwerk des Künstlers aufgestellt. Alle diese Bronzen wurden posthum als Unikate gegossen. Die erste Museumsleiterin nach Kolbes Tod, Margit Schwarzkopff, die zuvor als seine Fotografin und später auch als Assistentin gearbeitet hatte, wählte die Figuren aus und gab sie –wie zu Kolbes Lebzeiten- bei der Gießerei Noack in Auftrag: die Kniende (1942), der Stürzende (1940/42), Dionysos (1931/36), Mars und Venus (1939/40) und die Große Liegende (Ruhende Frau, 1939/41).
Waldfriedhof Heerstraße
Der interkonfessionelle Friedhof Heerstraße gehört auch heute noch zu den schönsten Friedhöfen Berlins. Der ca. 15h große Friedhof selbst wurde zwischen 1921 und 1924 nach den Plänen des Berliner Gartenbaudirektors Erwin Barth errichtet und im Jahr 1925 in Betrieb genommen. Er erstreckt sich über eine hügelige Wald- und Wiesenlandschaft mit dem Sausuhlensee im Zentrum, um dessen Senke sich die Grabstätten terrassenförmig gruppieren. Wichtige Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Jahrzehnten, darunter zahlreiche Künstler und Kunstförderer, wurden hier beigesetzt, etwa Paul Cassirer (gest. 1926), einer der bedeutendsten Kunsthändler vor dem Ersten Weltkrieg, der in seinen Ausstellungen immer wieder auch Arbeiten Kolbes zeigte und bereits 1913 einen Bildband mit dessen Werken herausgab, desweiteren Joachim Ringelnatz (gest. 2011) und Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow –kurz Loriot- (gest. 2011).
Haus des Rundfunks
Der erste große Funkhausbau Europas, das Berliner „Haus des Rundfunks“, entstand 1929-1931 nach den Plänen des Architekten Hans Poelzig. Der fünfgeschossige Bau mit seiner ungewöhnlichen dreieckigen Grundrisslösung stellte damals eine völlig neuartige Bauaufgabe dar. Eine zentrale Rolle innerhalb des architektonischen Gesamtkonzeptes kommt den weiträumigen rechteckigen Lichthof am Haupteingang an der Masurenallee zu. Entsprechend repräsentativ und vergleichsweise aufwändig gestaltet, beeindruckter vor allem durch die besondere Farbigkeit der verwendeten Baumaterialien. Die künstlerische Ausstattung des ansonsten leeren Raumes beschränkte sich dagegen auf die Aufstellung der Bronzeskulptur Große Nacht (1926) von Georg Kolbe im Erdgeschoss. Für den preußischen Kultusminister Adolf Grimm verkörperte sie das „Emporschweben der Radiowellen“.