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29. April 2022
Freitag
18:00
  • Erwachsene
  • Führung
  • Gespräche

Künstlerinnen­gespräch & Katalog­präsentation

„Ich verhalte mich der Wahrheit gegenüber loyal“ – Die Künstlerin Iris Häussler kommt mit den beiden Kuratorinnen Dr. Sintje Guericke und Dr. Marlene Gunia im Skulpturenhof über ihre Installation „If“ und die Entstehungsgeschichte dieser Arbeit ins Gespräch: Wie erschafft und erzählt man ein Erinnerungsbild in der Kunst? Gemeinsam stellen sie den dazugehörigen Katalog der Ausstellung „Kein Mensch kennt mich. Iris Häussler begegnet Benjamine Kolbe“ vor, der nun neu erscheint. Im Anschluss daran führen Iris Häussler und Dr. Georgiana Uhlyarik, Co-Autorin des Katalogs, in englischer Sprache durch die Ausstellung. Ein ganz besonderer Dank geht dabei an die Förderung und Unterstützung der Kanadischen Botschaft, der Ilse Augustin Stiftung und an den Freundeskreis des Georg Kolbes Museums.

Iris Häussler wurde 1962 in Friedrichshafen geboren und studierte Bildhauerei und konzeptionelle Kunst von 1983 bis 1990 an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Heribert Sturm. Seit 2001 lebt und arbeitet Häussler in Toronto. In ihren installativen Arbeiten präsentiert sie fiktive Charaktere und deren künstlerischen Erzeugnisse und objekthafte Artefakte. In einem langjährigen Rechercheprozess erfindet und erweitert sie detaillierte Biografien, und überführt ihre Charaktere vom theoretischen Entwurf in die Haptik und Sinnlichkeit ihrer dramatischen Lebensnachlässe. In ihrem partizipativen Ansatz macht die Künstlerin Betrachter*innen zu Co-Produzent*innen ihrer raumgreifenden Installationen. An den fragilen Grenzen von Fiktion und Realität interessiert, bietet Häussler ein vielschichtiges und feingesponnenes Netz ebenso erdachter wie plausibler Objekte und Memorabilia an, die wiederum auf das Konstrukt von Identität verweisen und verlässliche Konzepte von Authentizität aushebeln. Dabei legt die Künstlerin Fährten, die den Akt des Erinnerns als (re-)konstruierende Erfahrung thematisieren.

Georgiana Uhlyarik ist Lehrbeauftragte an der University of Toronto und der York University sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin für moderne Literatur und Kultur an der Ryerson University. Als Kuratorin und Autorin konzentriert sie sich auf das Werk von Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts in Kanada und in den USA. Ihre zahlreichen Projekte haben unter anderem die Werke von Suzy Lake, Rita Letendre, Georgia O’Keeffe und Kenojuak Ashevak mit institutionellen Partnern in Deutschland, Großbritannien, den USA und Brasilien vorgestellt. Seit 2017 ist Uhlyarik Fredrik S. Eaton Curator und Co-Leiterin der Abteilung für indigene und kanadische Kunst in der Art Gallery of Ontario, Toronto. Die von ihr mit herausgegebene Publikation Moving the Museum: Indigenous & Canadian Art at the Art Gallery of Ontario wird im Frühjahr 2022 bei Goose Lane Editions erscheinen.